Da ich ja jetzt vorläufig mit den Valtras durch bin, werde ich jetzt zu den Ahnen kommen. Der eine Ast im Stammbaum geht nach Schweden zu Volvo BM. Volvo BM entstand durch die Übernahme von Bollinder Munktell durch Volvo. Meine Sammlung beginnt mit den Modellen Volvo BM 350 und BM 470.
Ich habe jetzt mal etwas Kulisse hinzugefügt. Also: Beide Modelle wurden im März 1959 in Eskilstuna/Schweden vorgestellt.
Der BM 350, genannt Boxer, hatte 3 Zylinder und 56 PS. Es war damals ein sehr moderner Traktor mit 10 +2R Gängen und einer Doppelkupplung für die Zapfwelle. Das war optimal für einen gezogenen Mähdrescher. Darum war er auch der erfolgreichste Schlepper von Volvo Bm und es wurden über 28.000 Stück bis 1967 produziert. Viele sind auch noch heute im Einsatz, in Schweden haben fast alle eine Halbkabine, da bereits 1959 ein Sicherheitsrahmen in Schweden vorgeschrieben wurde.
Das Resinemodell ist von Tractoys aus Frankreich und wirklich ein Schmuckstück. Es sollten ursprünglich 750 Stück produziert werden; die Form hat aber nicht sehr lange ausgehalten und es sind angeblich deutlich weniger geworden. Meiner ist der 120ste, wie man auf dem Nummernschild lesen kann.
Das Andere ist der Volvo BM 470, genannt Bison. Der hat 4 Zylinder und satte 73 PS. Er war damals der stärkste in Serie produzierte Schlepper in Europa. Praktisch ein Fendt 1050 von 1959. Da solch schwere Traktoren damals nur für schwere Zugarbeiten vorgesehenen waren, war er technisch etwas einfacher. Er hatte keine Getriebeuntersetzung und somit nur 5+1 Gänge und nur eine Einfachkupplung. Er war nur etwas für gaaanz große Betriebe und darum wurden davon bis 1967 auch nur 3695 Ackerschlepper gebaut. Zusätzlich noch 50 mit Allradantrieb ( BM 471) und 474 in Industrieausführung mit einer stärkeren Forderachse und diversen Ausstattungen.
Das Modell stammt vom Atlas-Verlag und ist somit auch nicht so selten. Für den günstigen Preis ist es noch nicht mal so schlecht geworden.
1985 war ich in Schweden und hatte auf einem größeren Ackrbaubetrieb in der Getreideernte geholfen. Der hatte noch einen Volvo T 470 (so die offizielle Bezeichnung). Auf dem Nachbarbetrieb fand damals ein Feldtag von Valmet statt. So bin ich auch zum Valtrafan geworden, obwohl wir auf dem Betrieb sonst nur gelbe Felgen fuhren.
Einen BM 470 habe ich einige Jahre später dann auch gekauft. Nicht weit von mir hatte ein Holländer von der schwedischen Armee den ganzen Schlepperbestand ersteigert. Die hatten alle die schwere Vorderachse und wurden zum Rangieren von Jagdbombern oder zum Schneeräumen eingesetzt.
Meiner ist von 1962 und hat weniger als 800 Betriebsstunden. Er stand immer startklar vor einem Düsenjäger. Der Motor hat einen Motorwärmer und wurde damit rund um die Uhr immer warm gehalten. Er hat laut Wartungsbuch jedes Jahr einen Ölwechsel bekommen. Die Halbkabine ist die gleiche wie von den Ackerschleppern, hat aber ein aufrollbares Rückteil und Heizkörper an den Kotflügeln. Ich habe ca. 800 kg Radgewichte abgeschraubt und die Armeehaken durch deutsche Anhängerkupplungen ersetzt. Er hat TÜV und alles ist eingetragen.
Der direkte Nachfolger vom T 470 war der T800. Er wurde 1966 vorgestellt und war der erste Volvo mit 6 Zylindern und annähernd 100PS. Auch war er der erste Volvo BM mit dem eckigen Design. Anfangs erhielt der Schlepper eine Kabine von Hara, später dann eine eigene von Volvo. Bis 1975 hatte er den D50 Motor mit 5,13 l. Hubraum und 98 PS, dann bis zum Produktionsende 1978 den D60 mit 5,48 l. und 106 PS. Er hatte natürlich jetzt eine Doppelkupplung und ein neues Getriebe mit 8 + 2R Gängen. Es wurden 4466 Stück für die Landwirtschaft und 149 Industrieschlepper gebaut.
TOMTE aus Norwegen produzierte damals den T800 aus Gummi in verschieden Farben, es gab auch einen passenden Anhänger.
2020 gab es ein limitiertes Modell des T800 von TOYS- FARM aus Belgien. Auch bekannt als Toys Nazareth.
Es gab von dem Modell aus Resine 300 Stück.
Das Modell hat, wie die von Tomte , die erste Kabinenausführung. Sammler aus Skandinavien sind mit dem Modell aber nicht so ganz glücklich, da es seitlich den großen Luftkompressor für die Druckluftbremsanlage hat. Das war in Skandinavien nicht üblich.
1969 bekam der T800 einen größeren Bruder, den T810 mit 113 PS, indem man den D50 Motor mit einem Turbolader ausstattete. Volvo hatte mit den TD50 Motoren schon Erfahrungen in den LKWs gesammelt.
Es gab ihn auch mit Allradantrieb und hieß dann T814.
Die schwere Allradachse stammt aus dem Baumaschinenbereich von Volvo.
Beide Modelle bekamen sofort die eigenen Kabinen. 1975 wurde auch hier der TD50 durch den TD60 Motor ersetzt. Jetzt hatten diese Schlepper satte 140PS.
Die Modelle sind von Autodrome und waren 2004 die Clubmodelle vom LCN. Es sind super schöne und super schwere Modelle, die damals schon voll ihr Geld wert waren.
1970 wurde von Volvo BM der T650 mit 4 Zylinder und 73 PS vorgestellt. Es war eine vollkommen Neukonstruktion mit einer sehr schön integrierten Kabine. Der T650 war sehr erfolgreich, obwohl es ihn nicht mit Allradantrieb gab. Bis 1982 wurden über 26000 Einheiten gebaut und er hatte zum Schluss 78 PS.
Das Modell ist von Toys-Farm ( Toys Nazareth) aus 2019 und es gab 350 Stück.
1976 gab es dann eine Version mit Turbolader. Der T700 hatte dann 90 PS. Er sah äußerlich so aus wie der T650, hatte aber einen größeren Kühler, ein verstärktes Getriebe und andere kleine Änderungen. Es gab ihn leider auch nicht mit einem richtigen Allradantrieb, einige wurden aber mit hydraulischem Frontantrieb ausgestattet. Es wurden 4496 Stück gebaut und er ist heute schon ein gesuchtes Sammlerstück.
Der nächste Modelltraktor ist der wohl bekannteste Volvo.
Das ist der Volvo 2654 von Britains. Ihn gab es von 1980 bis 1985. Den roten Volvo gab es auch in vielen Sets mit diversen Anhängern oder Maschinen. Ein schönes Set war der mit Frontlader und Heckbagger. Ab 1983 gab es auch eine gelbe Industrie-Version mit Schneepflug. Ab 1984 gehörte der Gelbe dann mit zur Autoway Serie, eine kurze Zeit mit den roten Aufklebern.
Zum Vorbild: 1978 stellte Volvo eine überarbeitete Version des T810/T814 vor. Der 2650 bzw. 2654 als Allradversion hatte jetzt zusätzlich eine lastschaltbare Getriebeuntersetzung und serienmäßig eine Klimaanlage. Er hatte noch eine verbesserte Bremsanlage, war aber sonst ziemlich identisch mit den Alten. 2 Jahre wurden beide Versionen der 140er parallel gebaut.
Letztes Jahr gab es von Bevro/Autocult den 2650 und den 2654, zu jeweils 500 Stük.
Sie sind wirklich sehr detailliert, die kleinen, runden Reflektoren an den Kotflügeln sind kaum zu sehen.
Beide sind lenkbar, am 2654 bleiben, wie beim Vorbild, die Kotflügel aber stehen.
Agrartechnik im Modell
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08.05.2021 21:33 (zuletzt bearbeitet: 11.05.2021 19:27)
Antworten
....und von dem 1:1...
